Kattegattleden, Fika und Volksbier

Von Göteborg radeln wir auf dem Kattegattleden an der Westküste Schwedens bis Halmstad. Es ist Schwedens erster nationaler Radweg und nach dem Meeresgebiet Kattegatt benannt. Es ist ein durchgegend gut beschilderter Fahrradweg auf fast immer autofreien Wegen. Wir geniessen das sehr und können während dem Pedalen richtig abschalten und die wunderschöne Umgebung geniessen. Wir fahren durch süsse kleine Dörfchen, entlang romantischer Küsten, Sandstrände und Felder mit Kühen und Pferden. Zum ersten Mal zelten wir nicht auf einem Camping, sondern mitten im Wald direkt an einem kleinen See. Es gib einen Shelter der auch auf Komoot markiert ist und mit uns übernachtet auch der 25jährige Max aus Deutschland dort. Sein Ziel ist das Nordkap und er fährt täglich zwischen 100-150km mit dem Fahrrad. Wir sind mal wieder beeindruckt, dass das Radreisen für jedes Alter etwas bereit hält und jeder seine Herausforderungen darin finden kann. Das Bikepacking verbindet enorm und wir tauschen unsere gemachten Erfahrungen aus.

Unterwegs staunen wir immer wieder über das oft sorgfältige und gemütliche Innendekor der Schwed:Innen. Sogar die Sanitäranlagen der Campingplätze sind mit Blumen, Pflanzen, Bildern, Lämpchen und Teppichen geschmückt. Man fühlt sich dadurch sehr oft direkt wohl. Auch Gärten sind fast alle unglaublich sorgfältig und romantisch-verliebt gestaltet. Ein schönes Gartenhäuschen, Lämpchen, kleine verwunschene Sitzecken und wilde Blumenwiese dürfen nicht fehlen. Nebst der Einrichtung sind auch die Menschen in wohltuend harmonischen Farbtönen angezogen. Es ist einfach so vieles optisch schön hier und das tut gut.

Hier in Schweden haben wir gelernt mit der Fika, schwedischen Kaffeepause, Pausen zu zelebrieren. Wir haben uns dabei durch viele schwedische Spezialitäten genascht und sind insbesondere grosse Fans von den Delicatoballs (vegane Haferkugeln mit Schokolade und Kokosnuss), aber natürlich auch dem klassischen Kannelbullar. Dazu geniessen wir einen möglichst regional gerösteten Kaffe aus unserem Brokifund, einer gut erhaltenen Bialetti.

Es gibt eine Legende, nach der die Wikinger „Lag om!“ sagten, wenn der Met rumgereicht wurde und damit zum Ausdruck brachten, dass dafür gesorgt sei, dass alle genug bekommen. Lagom bezeichnet einen ausgeglichenen und nachhaltigen Lebensstil. Klatsch, Tratsch und Jammern gehören nicht dazu. Wir begegnen sehr vielen unglaublich offenen, grosszügigen und scheinbar sehr glücklichen Menschen. Es scheint als ob der goldene Weg- Lagom- hier viele gefunden haben.

Nebst Fika lieben wir auch das Apéro und insbesondere Bier&Chips. Nun ist es so, dass in Schweden der Verkauf von alkoholischen Getränken mit einem Alkoholgehalt von mehr als 3.5% auf staatliche Monopolgeschäfte namens Systembolaget beschränkt sind und erst ab 20 Jahren. Beim Lebensmitteleinkauf gibt es somit keine alkoholischen Getränke, aussser das Volksbier das nicht als richtiges Bier gilt, da es nur 3.5% hat. Auch Restaurants und Bars dürfen ohne einschränkung alkoholische Getränke servieren. Als wir in Åsa dann nahe des Campings eine kleine Brauerei entdecken die noch dazu eine super leckere Küche hat, degustieren wir mehrere Biere und essen dazu Fischtacos. Dort lernen wir auch Anneli und Tom mit ihrer Hündin Märta kennen. Ronja freut sich darüber das sie Märta streicheln und füttern darf und es entwickelt sich ein nettes Gespräch und eine wunderbare Begegnung mit Einheimischen.


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