Midsommar
Wir fahren die letzten Kilometer entlang der Westküste Schwedens bis Halmstad. Dabei haben wir noch einmal richtig viel Wind, aber glücklicherweise Rückenwind. Wir fahren nun durch eine Gegend die mehr Landwirtschaftsbetriebe hat und deshalb auch viele schöne Hofläden, sowie Erdbeerfelder zum selber pflücken, was viele Schwed:innen zu Midsommar machen. Dieses Jahr sei aber kein Erdbeerjahr erfahren wir. Wir drei merken davon nicht viel und haben auf unserer Velotour wohl so viele Erdbeeren wie noch nie gegessen. Wir scheinen der Erdbeersaison nachzufahren, da passt Ronjas grosse Leidenschaft für diese Frucht und ihr Erdbeervelohelm perfekt dazu. Auf den Campingplätzen gibts zu Ronjas grosser Freude immer mehr Kinder, da in Schweden die Sommerferien angefangen haben. Besonders geniesst sie das hüpfen auf riesigen Trampolins. Uns gefallen die oft menschenleeren Strände. In Halmstad bleiben wir drei Tage. Ein Tag gehen wir ausgiebig shoppen in dem sehr süssen Städtchen. Wir besorgen uns ein Midsommar-Outfit u.a. im schwedischen Outdoorgeschäft Naturkompaniet. Am Mittag essen wir eine leckere Pizza. Zur Pizza gibts hier in Schweden immer einen sogenannten Pizzasalat. Es ist ein Weisschabis-Salat mit Vinaigrette. Und dann ist der grosse Tag gekommen - Midsommar! Wir gehen in ein Restaurant in Halmstad um das klassische Midsommarmenu zu essen. Es gibt verschiedene Sorten Hering, Lachs, Krabben, gekochte Eier, Jungkartoffeln, Randensalat und Knäckebrot. Und zum Nachtisch Erdbeeren mit Rahm, Vanilleis oder in Form einer Erdbeertorte. Danach besuchen wir im Freilichtmuseum das traditionelle Fest. Ein Maibaum wird gemeinsam zu Volksmusik mit Blumen und grünen Ästen geschmückt. Frauen in klassicher Tracht nehmen die Blumen entgegen und befestigen sie mit Draht. Ronja ist voll motiviert dabei und sagt "Frou meh Blueme bringe". Dann strömen immer mehr Menschen auf den Platz und es gibt kaum Schatten. Wir schauen noch zu wie alle gemeinsam um den nun aufgerichteten Maibaum tanzen und kehren zum Camping zurück. Hier stellen wir fest, dass Midsommar vor allem im Kreis von Freunden und Familie mit viel Essen und Alkohol gefeiert wird. Viele machen dazu Spiele wie Kubb und Fünfkämpfe. Wir beginnen noch mit Packen, da es am nächsten Tag früh auf die Fähre nach Dänemark geht. Der Abschied von Schweden fällt uns schwer. Wir haben uns sehr in das Land verliebt und hätten gerne eine unserer Velotaschen mit Schweden gefüllt zum mitnehmen. Der Zufall will es, dass wir spät abends mit unserem Campingplatznachbaren ins Gespräch kommen und wir erfahren, dass er einer der drei Produktentwickler von Sia, der grössten und ältesten Glacéfirma in Schweden ist. Wir erzählen ihm, dass wir erstaunt waren über die Eisliebe der Schwed:innen zu jeder Tages- Nachtzeit und bei jedem Wetter isst hier jemand Eis. Wir selber lieben Eis und haben in dem Monat in Schweden so einige Siaglacées gegessen. Ronja wird vor allem die Pipi-Langstrumpfglace vermissen.