Zwischen Burg- und Kühltürmen

Dank viel Sonnenschein und vielen leckeren Pain au chocolats zum Zmorgen, fliegen die nächsten 100km nur so dahin. Auch die Nächte sind endlich wärmer und wir schlafen besser. Mal wieder staunen wir über unser Solarpanel (BigBlue 28w) welches wir während der Fahrt auf dem Gepäckträger befestigen und so unsere Powerbanks laden können. Die Etappen sind nun flacher und viel entlang der Rhone. Kurz nach Lyon gibts eine üble provisorische Route auf der wir die Räder grössenteils stossen müssen, da der Weg so schmal wie ein Geissenpfad ist und es steil bergab und bergauf geht. Hier braucht Nora ihr ganzes Fluchrepertoir, das sie bereits im Kindergarten zum Entsetzen der Kindergärtnerin besass und stets erweiterte. Sonst sind die Radwege aber gut ausgebaut und ausgeschildert. All unsere Routen haben wir mit Komoot geplant und sind nach wie vor überzeugt von dem App, da wir sehr einfach darin Routen anpassen können. Und es ist tatsächlich so, dass wir fast an jedem Abend, sobald Ronja schläft, Routenbesprechung machen. Denn immer mal wieder ist ein Camping nicht geöffnet oder hat keine Zeltwiese, was unsere Flexibilität herausfordert. Zur Routenplanung kommt die Tages- und Essensplanung dazu. Wir müssen genau planen wann wir was essen, respektive einkaufen können. Proviant für mehr als drei Tage können wir fast nicht transportieren, also müssen wir auf den Strecken immer mal wieder nach Einkaufsmöglichkeiten ausschau halten. Wir machen Mittags meistens ein Picknick mit Brot, Käse, rohem Gemüse etc. und kochen Abends etwas warmes. Auch haben wir angefangen auf der Strecke nach guten Pausenplätzen (z.B. Spielplätze) zu suchen. Das lohnt sich, um auch längere Etappen gut gelaunt zu bewältigen.   

Langsam aber sicher verändert sich die Landschaft und wir passieren in Valence das nördlichste Tor zur Provence. In Cruas angekommen machen wir dann einen Pausen- und Waschtag. Hier gibts einen erstaunlich gut erhaltenen mittelalterlichen Dorfkern. Im Kontrast dazu stehen nur wenige Kilometer entfernt 4 riesige Kühltürme des AKW Cruas. Das Logo vom Campingplatzes besteht genau aus diesen Türmen sinnbildlich für fast die gesamte Via Rhôna die von alten Burgen und Atomkraftwerken gesäumt ist.

Und hier verbringen wir den 1.Mai der im Dorf ausgiebig gefeiert wird mit Velorennen, Musik, Essensständen und Animation. Wir meiden die Menschenansammlung jedoch und geniessen die Ruhe und Spielmöglichkeiten auf dem sehr grünen und schönen Camping nahe eines kleinen Baggersees. Nächste Etappen sind Viviers, Bourg-Saint-Andéol Genets d'or und Chateauneuf-du-Pape.

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Fleur de sel statt Aromat

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Lyon