Fleur de sel statt Aromat
In den letzten Tagen durften wir viele schöne Dörfchen und Abschnitte der Rhone entlang geniessen. An Noras Geburtstag blieben wir zwei Nächte in Viviers und genossen den Luxus eines Hotels mit Restaurant und Pool. Der Kontrast war danach enorm, da wir gleich sehr viel Niederschlag innerhalb von 24h erlebten. Sogar unsere guten Regenkleider liessen bei den Nähten teilweise nach. In einer Nacht regnete es so stark, dass Nora mit Ronjas Schaufel, pfadimässig einen Graben ums Zelt grub, da sich im Vorzelt eine Wasserlache zu bilden begann. Dank viel Wind am nächsten Tag und kaum mehr Niederschlag, trocknete alles zum Glück wieder sehr schnell.
Nora hätte es nie für möglich gehalten, da sie durch die aktuelle Klimakrise sehr fürs Entsiegeln ist, aber sie ist in den letzten Tagen grosser Fan von geteerten Strassen geworden. Wir mussten nämlich mehrmals sehr mühsame Streckenabschnitte auf steinig-sandigen Feld- und Waldwegen bewältigen. Nach einem intensiven Regentag mussten wir die Fahrräder sogar stossen, da der Weg nicht befahrbar war.
In Avignon machten wir Mini-Sightseeing und assen eine Pizza auf dem Campingplatz.
Hier ein paar Campingtipps unsererseits: Dank dem genialen "ShoeGoo" konnten wir bereits Sandalen, Mätteli und Spielzeug flicken. Wir kochen jeweils Abends auf dem Gaskocher etwas Warmes und teilweise fürs Frühstück einen Porridge. Simon hat dabei kreative Ideen um z.B. Rührei ohne Schwingbesen zu kochen. Hier als Tipp für euch: ein Tuperware oder geschlossenes Gefäss nehmen, Eier aufschlagen, würzen und kräftig schütteln. Apropos Kochen: wir sind froh um unsern Primus CampFire Prep Set in dem u.a. ein super Messer, gute Rührkellen und eine Reibe enthalten sind. Zudem sind wir Fan vom Victorinox Sparschäler der kaum Platz braucht. Ausserdem würden wir nie unser gutes Holzbrett missen wollen. Wir haben lange auf Tellern oder anderen Dingen geschnitten, aber bei öfterem Kochen wirds mühsam ohne guten Untergrund zu rüsten.
Nach Avignon fuhren wir dann bis Arles und von dort bis Salin-de-Giraud. Immer flacher wurde die Umgebung und die letzten Kilometer führten uns durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet voller Reisfelder. Der typisch rote Camarguereis entsteht hier. In Salin-de-Giraud blieben wir dann mehrer Tage auf dem sehr schönen Camping Les Bois Flottés. Hier gabs sogar, zu Ronjas grosser Freude, einen kleinen Streichelzoo mit Lamas, Gänsen, Geissen, Pferden, Eseln und Schweinen. Direkt vor dem Camping beginnen die Salzabbaufelder denn hier entsteht das berühmte Fleur de Sel. Ronja genoss hier ihren allerersten Tag am Meer. Wir besuchten zudem den Hafen Port-Saint-Louis-du-Rhône und fuhren somit bis ganz ans Ende der Via Rhôna wo die Rhone ins Meer fliesst. Es erfüllte uns mit Ehrfurcht und Stolz, dass wir den Fluss, welchem wir drei Wochen gefolgt sind, nun hier ins Meer münden sahen.