Kanelbulle, Smör och Mjölk
Schweden empfängt uns mit herzensoffenen Menschen und atemberaubenden Landschaften bei eisigen Temperaturen. Nachts fällt das Thermometer auf 4 Grad und wir sind froh um unsere Merino Unterwäsche. Auch die Seidenschlafsäcke nehmen wir wieder zusätzlich in die Schlafsäcke um wärmer zu haben. Wir schlafen so jedoch dann alle sehr gut. Der Camping nahe des Flughafens (Camp Nygård) hat für ZeltlerInnen ein geheiztes Häuschen mit Tisch, Sofa, Kühlschrank Kinderspielsachen usw. Da wir die einzigen mit Zelt waren haben wir das Häuschen für uns und sind froh uns dort ab und zu aufwärmen zu können und zu essen. Der Zeltplatz liegt idyllisch an einem See und mitten in einem richtigen Ronja-Räubertochter-Wald. Wir lassen uns Zeit zum Ankommen und bleiben 3 Nächte dort. Wir versuchen ab Tag eins dem Durchschnitt der hier im Lande verzehrten Kanelbullars zu entsprechen. Er liegt bei 316 pro Jahr, also fast jeden Tag einen. Wir besuchen mit dem Zug in Stockholm das Freilichtmuseum Skansen und kaufen in der Outdoor-Shoppingmeile noch ein paar Dinge ein. Danach gehts weiter Richtung Süd-Westen oder einfacher gesagt fahren wir jetzt "nach Hause". Unterwegs staunen wir über die tollen Fahrradwege und fühlen uns definitiv willkommener mit unserer Art zu reisen, als in Frankreich. Hier gibts für Fahrradwege eigene Kreisel, immer wieder gibt es öffentliche Fahrradpumpen und mitten im Nirgendwo tauchen 20 Veloständer auf. Dank dem "Jedermannsrecht" das es seit 1994 gibt, dürfen wir hier überall zelten, was die Routenplanung vereinfacht, da wir nicht von Camping zu Camping fahren müssen.
Abends staunen wir jeweils wie lange es hell ist. Erst gegen Mitternacht brauchen wir unsere Stirnlampen. Wir geniessen das weiche Licht, die lange Helligkeit und Ruhe, nach der Hektik der Cote d'Azur sehr.
Auch staunen wir beim Einkaufen über die Milchliebe der SchwedInnen: Joghurt gibts hier nur in 1-Literpackungen und Käse hauptsächlich in 700g-Stücken. Trotz grosser Milchliebe gibts hier, zu Noras Freude, wieder viel mehr vegane und vegetarische Ersatzprodukte. Auch beeindruckt sind wir über die gelebte Integration von Menschen mit Behinderungen. Sie gehören so dazu, dass sie nebst ihrer grossen Präsenz im öffentlichen Raum, auch z.B. auf Windelpackungen zu sehen sind.