Der Himmel wird uns auf den Kopf fallen

Oje! Wieder ist ein Camping (Besse-sur-Isolle) wegen Umbauarbeiten überraschenderweise geschlossen was uns zu Höchstleistung herausforderte, da der nächste Camping noch einiges weiter weg und in den Rebbergen liegt. Wir mussten an diesem Tag 50km und 440 Höhenmeter überwinden. Auf den letzten Kilometern bemerkten wir zudem, dass wir ein plattes Hinterrad hatten am Anhänger. Damit wir schnell weiterfahren konnten, setzte Simon den Ersatzschlauch ein und flickte den kaputten dann auf dem Campingplatz. Wir passten zudem unsere Route an und fuhren am nächsten Tag bis Roquebrune-sur-Agens - ein wunderschönes Städtchen. Immer mehr fuhren wir durch Westernfilm-ähnliche Landschaften. Rote Felsformationen mit Kakteen säumten den Veloweg. Leider bekam Ronja hohes Fieber und der Kinderarzt in Saint-Raphaël stellte eine Angina fest. Mit Medikamenten ausgerüstet fuhren wir noch die letzten Kilometer ans Meer. Zur moralischen Aufmunterung gönnten wir uns in einer edlen Boulangerie eine Tarte Tropézienne zu Côte d'Azur-Preisen. Auf dem Camping "Plage du Dramont" machten wir drei Tage Pause und feierten Ronjas 2.Geburtstag. Ihr ging es glücklicherweise schnell besser und sie genoss den Sand und das Meer. Der Camping ist wegen seiner atemberaubenden Sicht auf die Île d'Or defintiv ein Geheimtipp. Gleich neben dem Camping liegt das Restaurant "La Plage de L'Île d'Or" mit toller Küche. Dort assen wir an Ronjas Geburtstag. Entlang der Côte d'Azur fuhren wir danach auf beeindruckenden Küstenstrassen via Cannes bis Nizza. Wir fuhren mitten durch das Filmfestival Cannes, was sehr beeindrucken war, aber auch viel Zeit in Anspruch nahm durch das hohe Verkehrsaufkommen und die gesperrten Strassen. Während unseren letzten Tage in Frankreich genossen wir noch einmal ausgiebig die Viennoiserie, lokale Erdbeeren und gute tropfen Rotwein. Nebst Sonne hatten wir auch heftige Regenschauer, Gewitter und viel Wind. Wenn Regen angekündigt ist, dann scheint es uns, als befürchten die Franzosen die Welt gehe unter und der Himmel falle ihnen auf den Kopf. Sie verstehen dann oft nicht warum wir trotzdem Fahrrad fahren und Zelten. Wir bekommen dann oft viele Hilfsangebote und Ratschläge mit auf den Weg.

Nach mehr als einem Monat unterwegs vermissen wir nun doch auch, nebst vielen Herzensmenschen, gewissen Alltagskomfort. Bei Simon ist es das Sofa um Abends eine gemütliche Sitzposition einnehmen zu können und bei Nora das Wissen eine Dusche mit gewissen Grundanforderungen aufsuchen zu können.

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Adieu France, Hej Sverige

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ACHTUNG GLAS!